Bericht zur Uraufführung
Ben Becker
Musikproduktion und Komposition: Ulrik Spies, Jacki Engelken, YoYo Röhm
Deutsches Filmorchester Babelsberg unter der Leitung von Peter Christian Feigel
Regie: Johannes Grebert
Eine Meistersinger Produktion
Ben Becker ist kein Heuchler. Mit den Bibel-Produktionen möchte er nicht missionieren. Es war schlicht die Lust am Pathos, die ihn dazu antrieb, „die Bibel zu machen“. Er wollte die „große Oper“: einmal wie Dolly Parton „He´s alive“ singen, einmal wie James Brown als Prediger in Kultfilm „Blues Brothers“ auftreten.
2005 begann der Berliner Charakterschauspieler sich bewusst mit dem Buch der Bücher auseinander zu setzen, wälzte, kürzte und strich mit Theologen an seiner Seite die Testamente zu einem persönlichen „Best of Bibel“.
„Die Bibel, das ist die Geschichte, die alle kennen und doch keiner richtig. Die Geschichte, in der jede andere Geschichte verankert ist, die jeden betrifft. Für jeden von uns hing dieser Mann an diesem beschissenen Kreuz“ sagt Ben Becker, gemeinhin nicht für seine Religiosität bekannt. Weggefährten haben ihm bestätigt: „Wenn einer die Bibel lesen kann, dann Du, denn Du kennst den Abgrund und totales Glück und um das zu lesen, muss man beides in sich tragen.“
2007 setzte er seinen Traum mit der CD-Veröffentlichung und den ersten zwei restlos
ausverkauften Show-Terminen in Berlin um. Komponisten, Regisseur, Kostümbilder, Lichtdesigner, Arrangeuren und Videokünstlern reihten sich um ihn, um eine operngleiche, in dieser Form weltweit einzigartige Version der heiligen Schrift zu erschaffen.
Die Welturaufführung der Bühnenshow fand am 12.10.2007 im Tempodrom in Berlin statt. Auf der Bühne: Ben Becker und seine Zero Tolerance Band, das Filmorchester Babelsberg und ein Gospel-Chor. Im Hintergrund projizieren Videokünstler die u.a. in Marokko gedrehten Aufnahmen auf drei Leinwände, hoch über der Bühne als Triptychon angeordnet. Meditative Bilder, die den Text nicht illustrieren sondern weiterdenken.
Kräftig donnernd und machtvoll lässt Ben Becker seine Auswahl an den wortgewaltigen Texten der Bibel mit seiner basslastigen Stimme erklingen. Thriller, Sex & Crime: Im saftigen Lutherdeutsch werden die Erzählungen von Adam & Eva, Kain & Abel, Moses, Hiob, Jona und Jesus lebendig.
„Gerade zum Ende, zur Auferstehung hin, entwickelt das Ganze eine Vehemenz, eine Power etwas Größeres hatte ich vorher noch nicht gelesen “ so Ben Becker.
Das Filmorchester Babelsberg, unter der Leitung des Dirigenten Peter Christian Feigel, begleitet ihn auf seiner Reise durch die Greatest Hits der Bibel mit eigens neu komponierten, zeitgenössischen Werken sowie einigen unverzichtbaren Neubearbeitungen wie z.B. von Gustav Mahlers „Urlicht“. Aber auch spirituelle Klassiker von Johnny Cash, Simon & Garfunkel, Elvis Presley und schließlich - als Höhepunkt des Neuen Testaments - Dolly Partons „He´s alive“ treffen in eindrucksstarken Performances mit der Zero Tolerance und dem Gospel Chor auf die historischen Bibelzitate. Es entsteht eine sinnliche, mitreißende Symbiose aus Wort und Klang.
Die Erzählungen der Bibel wandeln sich durch die musikalische Interpretation, Ben Beckers verbaler Darstellungskraft und seiner ungeheuren Bühenpräsenz zu einem lebendigen, Generationen umspannenden, einzigartigen Erlebnis.